nach Motiven von Erich Kästners «Drei Männer im Schnee»
vom 27. Juni bis 12. August 2023 im Schlosspark Jegenstorf
Für die Region Bern–Solothurn bieten die Schlossspiele Jegenstorf seit 19 Jahren spannende und zugleich höchst unterhaltsame Theaterstücke unter freiem Himmel – immer mit Bezug zum speziellen Spielort. So wurde das Schloss Jegenstorf schon zum Sitz des Vampirfürsten in «Tanz der Vampire», zur Unterkunft für Napoleons Soldaten in «Dr Franzos» oder bei «Houpme Lombach» oder zum Geburtstagsfestplatz des Berner Patriziats in «Ds verlorne Lied». Das Badhaus unter den ehemals imposanten Bäumen war transylvanisches Dorf im «Tanz der Vampire, Spielplatz der Kinderbanden in «Die wilden Hühner» oder Treffpunkt der Aufständischen gegen die Helvetische Republik in «Houpme Lombach». Und 2014 wurde das Schloss Jegenstorf zum Stammsitz einer der bekanntesten Berner Edelvesten (Adligen) und 2016 zum Kommandoposten des letzten Generals der Schweiz. Zuletzt verkörperte das Schloss eine Altersresidenz, 2019, oder ein südfranzösisches Schloss, 2021.
Die Geschichte von Schloss Jegenstorf reicht weit ins Mittelalter zurück. Die einstige Wasserburg mit legendärem Baudatum 1111 war im 12. Jahrhundert samt Herrschaftsrechten im Besitz der Herren von Jegistorf, Gefolgsleuten der Zähringer. Der Bergfried im Zentrum der Anlage ist ein markanter Zeuge aus dieser Zeit. Auf sie folgten die Familien von Erlach, von Bonstetten und von Wattenwyl.
1720 baute Albrecht Friedrich von Erlach die veraltete Burganlage zu einem eleganten, repräsentativen Barocklandsitz mit Parkanlage um. Von 1758 bis 1934 gehörte das Schloss der Familie von Stürler. Johann Rudolf Stürler war Schlossbesitzer während des Franzoseneinfalls 1798, als das Schloss besetzt worden ist. Arthur von Stürler, der letzte private Schlossbesitzer, liess das Schloss zwischen 1912 und 1916 im Innern im Stil des 18. Jahrhunderts renovieren.
Seit 1936 im Besitz des Vereins Schloss Jegenstorf und als Museum öffentlich zugänglich, wehte der Hauch der Geschichte weiter durchs Schloss: Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war es General Guisans Kommandoposten, 1954 Kaiserresidenz für den hohen äthiopischen Staatsgast Haile Selassie. Im Folgejahr ging das Schloss dann in den Besitz der neu gegründeten Stiftung Schloss Jegenstorf über.
Vom Glanz vergangener Epochen zeugen im Schlossmuseum elegante Interieurs mit bürgerlichen und patrizischen Einrichtungsgegenständen aus dem Raum der alten Stadt und Republik Bern. Zu entdecken gibt es die schweizweit umfangreichste Ausstellung barocker Prunk-Kachelöfen, die grösste Sammlung bernischer Porträts sowie Edelmobiliar der bedeutenden Berner Ebenistenwerkstätten Funk, Hopfengärtner und Aebersold. Neben Sonderausstellungen bietet Schloss Jegenstorf eine Vielfalt an öffentlichen Veranstaltungen und Angeboten für Erwachsene und Kinder. Öffnungszeiten und weitere Informationen: www.schloss-jegenstorf.ch